Wittener Athleten beim „EDF l`Alpe d`Huez Triathlon“

Jan Müller und Nadine Pickhardt auf Coppis Spuren

Vor genau sechzig Jahren fuhr das Feld der Tour de France zum ersten Mal nach l`Alpe d`Huez. Damals ahnte noch niemand, welchen Mythos man damit begründet hatte. Dieser Mythos zieht nicht nur jedes Jahr tausende Hobbyradler an, sondern ist seit sieben Jahren auch der Austragungsort des „EDF l´Alpe d´Huez Triathlon“.

Mit Nadine Pickhardt und Jan Müller waren in diesem Jahr auch zwei Athleten vom Triathlon TEAM TG Witten am Start, die nach 1200 m Schwimmen die 21 Kehren in den Wintersportort und anschließend einen Lauf über 7,3 km in Angriff nahmen. Pickhardt kam nach 3:05:56 Stunden ins Ziel und Müllers Triathlontag endete nach 2:38:42 Stunden. „Wir waren im letzten Jahr schon dabei“, erzählte Pickhardt, „da war es aber deutlich angenehmer temperiert.“ Tatsächlich lagen die Temperaturen zum Start um 14 Uhr bei weit über 30 Grad im Schatten. „Leider gab es davon aber praktisch keinen, nahezu der gesamte Anstieg lag in praller Sonne“, berichtete Müller nach dem Rennen.

Als gute Schwimmerin stieg Pickhardt nach knapp 20 min aus dem kristallklaren, aber angenehm kühlen Lac du Verney, Müller folgte mit einigem Abstand. Dank toporganisierter Wechselzone ging es zügig auf das Rad, bevor es in den Anstieg ging, waren noch 15 flache Kilometer im Tal nach Bourg d`Oisans zu bewältigen. Danach wurde es ernst, mehrere Kilometer weisen Durchschnittssteigungen von über 11 Prozent aus, die Spitzensteigungen liegen bei 15 Prozent. „Wenn man sich bis La Garde (10 km vor dem Ziel) durchgebissen hat, wird es ein wenig flacher und man kommt in einen ganz guten Tritt“, schildert Müller die Kletterei. „Glücklicherweise war die dortige Verpflegungsstelle gut ausgestattet. Überhaupt war es enorm wichtig, viel zu trinken. Unterwegs schon gut zwei Liter, im Ziel noch einmal zweieinhalb.“

Von einem interessanten Treffen konnte Pickhardt nach dem Wettkampf berichten: „Irgendwann überholte mich ein deutscher Radfahrer, der am Tag zuvor bereits die Langdistanz (2200 m, 115 km über zwei Pässe mit dem Schlussanstieg nach l`Alpe d`Huez, 21 km) absolviert hatte. Er fuhr den Anstieg zum Lockerfahren noch einmal hoch. Das hätte er gerne für mich erledigen können“, lachte sie.

Der abschließende Lauf verlangte den Athleten noch einmal alles ab. „Die Strecke ist nicht leicht, es ist ein Einziges Auf und Ab“, sagte Müller. „Zudem hatten alle eine gewaltige Vorbelastung in den Beinen und die Höhe von fast 2000 m sollte man auch nicht unterschätzen. Am Ende war ich einfach nur froh, im Ziel zu sein, auch wenn ich drei Minuten langsamer war als im Vorjahr.“ Auch Pickhardt erreichte diese Zeit nicht, war aber trotzdem nicht unzufrieden: „Bei einem solchen Wettkampf kann man nicht auf Zeiten spekulieren, außerdem waren die Bedingungen überhaupt nicht vergleichbar, letztes Jahr waren es 15 Grad kühler, das macht wirklich viel aus.“

Trotz der Schinderei ist eine Wiederholungstat jederzeit denkbar. „Der Wettkampf ist einfach großartig, die Organisation ist top, die Leute hilfsbereit, die Landschaft sucht ihres Gleichen. Nicht umsonst wurde der Triathlon zum besten Kurzdistanztriathlon Frankreichs gewählt. Und wenn der Organisator Cyrille Neveu, immerhin Triathlonlangdistanzweltmeister vor einigen Jahren, im Zielbereich bei der Verpflegung der Finisher hilft, spricht dies wohl Bände.“

Dan Wilson gewinnt Profi-Rennen

Gewonnen hat den Event übrigens Dan Wilson aus Australien, der ebenfalls beim TTW unter Vertrag steht. Nach langer Verletzung ist er wieder in aufsteigender Form und hatte nach 1:52:23 Stunden alle Konkurrenten hinter sich gelassen.